GROß RIETZ
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Baugeschichte
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Die Kirche umgibt ein heute noch genutzer Kirchhof. Sie ist ein rechteckiger Putzbau, der im Jahr 1704 errichtet worden ist. Der Sakralbau hat rechtreckige Fenster. Im Westen hat die Kirche einen quadratischen Turm. Er wurde im Jahr 1791 erbaut. Im Turm hängen drei Glocken; eine mittelgroße und eine große Stahlglocke aus dem Jahr 1925 und eine mittelgroße Bronzeglocke aus dem Jahr 1737. Die letztgenannte Glocke wurde von Johann Friedrich Schramm aus Frankfurt (Oder) gegossen.
Die obeliskenförmige Turmspitze stammt aus dem Jahr 1909.
Der Turm wird von einer Kugel und Spitze abgeschlossen.
Nach dem 2. Weltkrieg wurde die Kirche zweimal umfassend saniert. Die erste Sanierung fand in den Jahren 1974 bis 1978 statt.
In diesem Zusammenhang wurde unter anderem in der Kirche
ein Holzfußboden verlegt. Auch ist der Kirchenraum grundlegend umgestaltet worden, indem neben anderem Windfänge abgebaut
und die schadhaften Kirchenbankblöcke durch Stühle ersetzt worden sind. Außerdem wurde die Kanzel und der Altaraufsatz restauriert.
Der Wiedereinweihungsgottesdienst fand am 10. Dezember 1978 statt.
Eine weitere umfassende Sanierung in und an der Kirche wurde in den Jahren zwischen 1994 und 1997 durchgeführt. So wurden unter anderem die Dachkonstruktion erneuert und das Dach neu eingedeckt. Die Kirche erhielt einen neuen Außenputz. Im Inneren wurde das verputzte Tonnengewölbe rekonstruiert. Des Weiteren bekamen die Wände einen neuen Anstrich. Die Kosten für die Sanierungsarbeiten betrugen rund 256.000 DM.
Die feierliche Wiedereinweihung der Kirche fand am
17. August 1997 statt.
An der Südwand ist das Epitaph für Hans Georg von der Marwitz (gestorben 1704) angebracht. Es ist aus Gipsstuck und Marmor gearbeitet. Vor der großen Draperie, die von Putten gehalten wird, befindet sich die geschwungene Vitentafel über einer Konsole mit Wappen und Symbolen der Vergänglichkeit. Über der Vitentafel steht die Porträtbüste des Verstorbenen. Die Büste wird flankiert von zwei weiblichen Allegorien. Dieses Wandepitaph wird dem Umkreis von Andreas Schlüter zugeordnet und ist vermutlich von Johann Georg Blume geschaffen worden.
Der Messing-Kronleuchter entstand in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts.
Die Kirche hat eine Westempore, auf der die Orgel steht. Sie ist das Werk des Fürstenwalder Orgelbauers Johann Gottlob Teschner und entstand im Jahr 1853. Das Instrument hat Manual, Pedal und acht Register.
Unter der Westempore wurde im Jahr 2010 eine gläserene Wand mit Schiebetür als Abgrenzung eines Raumes für eine „Winterkirche“ eingefügt. Hinzu kamen auch eine kleine Küche „im Schrank“ und ein WC, das durch eine Tür von außen betreten wird.
Mit freundlicher Genehmigung des Heimat-Verlages Lübben aus „Führer durch die evangelischen Kirchen des Kirchenkreises an Oder und Spree“, Autor: Hans-Joachim Beeskow (1946- 2021)