MERZ

_

 

Baugeschichte

_

Die Kirche ist ein viereckiger Feldsteinbau, der im 14./15. Jahrhundert errichtet worden ist. Das zugemauerte Portal auf der Südseite stammt aus der Bauzeit. Die Kirche ist mit einem Satteldach versehen. Im 18. Jahrhundert erhielt die Kirche über dem Westgiebel einen Fachwerkdachturm,
der auf der Nord- und Südseite Schallöffnungen hat.

Im Dachturm hängt eine Glocke aus dem Jahre 1837, die in Berlin von Ernst Ludwig Wilhelm Thiele gegossen wurde. Der Dachturm hat einen achteckigen verschieferten Spitzhelm. Er wird durch eine Spitze, die aus einer Kugel, einem Wetterhahn und (Morgen-)Stern besteht abgeschlossen. Zwischen 1992 und 1995 wurde die Kirche rekonstruiert und saniert, denn die Tragekonstruktion von Kirchenschiff und Turm waren einsturzgefährdet. So wurden u. a. die vor der Sanierung verputzten Ausfachungen der Fachwerkkonstruktion des Dachturmes steinsichtig ausgeführt.

Das Kirchenschiffdach erhielt eine Neueindeckung mit naturroten Biberschwanzziegeln. Der achteckige Spitzhelm des Turmes wurde ebenfalls mit Naturschiefer neu eingedeckt.

 

Ausstattung

_

Der hölzerne Kanzelaltar entstand in spätbarocker Zeit. Beim Bau des Kanzelaltars fand ein polygoner Kanzelkorb aus der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts Verwendung. Der Kanzelkorb wird von vier Säulen flankiert. Im gesprengten Giebel des Kanzelaltars befindet sich eine vergoldete Strahlenglorie,
die in der Mitte ein „Auge Gottes“ hat.

Links im Altarraum steht die hölzerne gefasste sechseckige Taufe, die in barocker Zeit entstand. Der Schaft der Taufe ist mit sechs toskanischen Säulchen versehen. Rechts im Altarraum steht ein hölzernes ebenfalls gefasstes Lesepult. Es ist vierseitig und wird von einer gedrehten Säule gestützt.
Eine Inschrift auf der Innenseite des vermauerten Südportals erinnert an das folgende Ereignis:

„Hier stand glaubensfest und starb als treuer Wächter dieser Kirche der 78 jährige Pfarrer Christoph Bürger am 1. Oktober 1761 von einem russischen Husaren erschossen.“

Links hinter dem Altar befindet sich der Grabstein für G. v. Bölnitz (gest. 1689). Er ist aus Sandstein gearbeitet.

Die Kirche hat eine hölzerne Westempore, die von Pfosten getragen wird. Die Orgel auf der Westempore hat ein Manual, Pedal und zehn Register. Im Innern hat die Kirche eine flache Putzdecke.

Mit freundlicher Genehmigung des Heimat-Verlages Lübben aus „Führer durch die evangelischen Kirchen des Kirchenkreises an Oder und Spree“,
Autor: Hans-Joachim Beeskow (1946- 2021)